April 1923
"Alles begann am 19. April 1923. Im Dachgeschoss des Amtsgerichts Weißenfels erblickte ich, Kurt-Walter das Licht der Welt. Da mein Vater als Justizbeamter nach Burg versetzt wurde verbrachte ich dort meine Kindheit und Jugend. 1939 begann für mich der Lehrgang für Finanzanwärter an der Reichsfinanzschule in Böhmisch-Leipa. Nach der Arbeit in verschiedenen Finanzämtern in Genthin, Burg und Magdeburg wurde ich 1941 zur Marine nach Norwegen eingezogen. Vier Jahre hatte ich dort die Aufgabe in einer Nebelkomplanie die Tirpitz zu verschleiern. Als der Krieg vorbei war begann die Gefangenschaft im tiefsten Frankreich. Minen und Sprengstoff suchen und entfernen lag an der Tagesordnung. Aufgrund der Unachtsamkeit mit den noch scharfen Sprengkörpern passierten dort viele Unfälle. Nach meiner Zeit in Frankreich begann ein neues Kapitel in Elmshorn bevor es mich später wieder nach Burg verschlug. Die meisten Zeit nahm meine Arbeit als Hauptbuchhalter in einer privater Maschinenfabrik ein (Vogt-Weinert-Palm) und später ein Reperaturbetrieb in Königsborn. Ich bin hiergeblieben, aus verschiedenen Gründen. Einer der größten war, dass ich dort meine Frau kennenlernte. Sommer 1955, das ist nun schon 60 Jahre her, ging es in den ersten Urlaub, den wir uns leisten konnten. Es war eine schöne Zeit in Mahnebach bei Ilmenau, Thüringer Wald. Auf einen Baumstumpf stellte ich die Kamera um mit Selbstauslöser ein Foto von uns zu machen. Wir waren damals 29 und 32, ach die Zeit vergeht. Ein Zitat von Goethe aus seinem alten Tagen begegnete uns auf einem Schild, welches ich bis heute im Gedächnis behielt:
'Über allen Gipfeln ist Ruh', in allen Wipfeln spürest Du kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur! Balde ruhest du auch.'
Mitte der 70er Jahre hatte ich auf meiner Arbeitsstelle in Königsborn das erste Mal Kontakt mit der EDV (elektronischen Datenverarbeitung) mit der das Rechnungswesen reformiert wurde. 1979 zogen wir von Burg nach Magdeburg aufgrund der besseren Wohnmöglichkeiten. Fast 40 Jahre später interessiere ich mich immer noch für Computertechnik und halte E-Mail-Kontakt mit meiner Familie, die mittlerweile zahlreichen Zuwachs bekam (5 Kinder, 12 Enkelkinder,...). Durch die fehlende Feinmotorik in den Händen lässt sich eine Taste leichter runterdrücken als ein Füllerhalter. Da fällt mir ein, ich muss noch einen Brief an meinen Schwager schreiben. Natürlich am Computer. "
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